Blaser R8 Ultimate

Hunting Photographer
6 Min. Lesezeit

R8 oder nicht ist ein viel diskutiertes Thema. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Darum soll es hier aber nicht gehen, dieser Bericht richtet sich an diejenigen, die sich bereits für eine R8 entschieden haben und noch unsicher sind, welcher Schaft es konkret werden soll bzw. sich fragen, ob sich die verstellbaren Schaftmodule tatsächlich lohnen.

Ich nutze die R8 Ultimate inzwischen seit gut drei Jahren, nachdem ich über zehn Jahre eine R93 mit verschiedenen Wechselläufen genutzt habe, welche ich immer noch neben der R8 nutze. Meine R93 verfügt über einen einfachen geraden Professional Schaft und ich hatte nie Probleme damit, dennoch erachte ich die verstellbare Schaftkappe und den verstellbaren Schaftrücken der R8 Ultimate als sinnvoll.

Warum ein verstellbarer Schaft?

Traditionell wurden Standardbüchsen so geschäftet, dass ein durchschnittlich großer Mann im Anschlag gerade über Kimme und Korn zielen konnte. Wenn man aber ein Zielfernrohr auf der Waffe montiert, liegt die Visierlinie bereits höher als bei Kimme und Korn. Das ist an sich nicht so schlimm, da man nun nur noch Fadenkreuz und Ziel in eine Flucht bringen muss und nicht mehr Kimme, Korn und Ziel. Die nicht ganz ideale Schäftung fällt also kaum auf und wenn man das Zielfernrohr abnimmt, kann man nach wie vor perfekt mit Kimme und Korn zielen, so die Idee.


Inzwischen nutzt aber kaum noch jemand Kimme und Korn, wenn es nicht gerade auf wehrhaftes Wild geht und überhaupt ist der durchschnittliche Jäger auch gar nicht mehr so durchschnittlich. Was für einen 1,85m großen Mann gut funktionieren mag, passt für eine 1,65m große Frau nicht zwangsläufig auch. Das gleiche gilt für schlanke Jäger mit langen Armen oder Jäger mit einer gewissen Körperfülle.

DIe Länge des Schaftes ist hier zwar ein wesentlicher Faktor, aber die kann man bei den meisten Waffen kostengünstig vom Büchsenmacher anpassen lassen.

Tatsächlich war es für mich viel spannender zu beobachten, wie sich verschiedene Jägerinnen und Jäger den Schaftrücken der selben für sich passend einstellen. Der Abstand von Schulter zu Wangenknochen unterscheidet sich gerade bei Frauen und Männern nämlich extrem.

Die Optionen

Nun gibt es mehrere Optionen. Man kann sich seine Waffe klassisch nach Maß schäften lassen, was natürlich immer die beste Option ist. Es gibt einfach nichts herrlicheres als eine perfekt geschäftete Jagdwaffe aus einem edlen Holz.

Wer diesen Weg nicht gehen möchte, findet bei vielen Herstellern inzwischen Waffen, die bereits für eine bestimmte Zielgruppe gebaut wurden, so hat Sauer zum Beispiel mit der Artemis Serie Waffen im Sortiment, die eher passend für Frauen geschäftet wurden.

Die dritte Option sind mehr oder weniger standardmäßige Anbauteile wie Schafterhöhungen oder Schaftverlängerungen, mit denen der vorhandene Schaft kostengünstig angepasst werden kann.

Etwas weniger Bastelei ist eine Waffe mit verstellbarem Schaft. Diese kann nicht nur individuell sogar jederzeit auch situationsabhängig angepasst werden. Und in genau diese Kategorie fällt der Ultimate Schaft von Blaser.

Der Ultimate Schaft

Beim Schaft der R8 Ultimate (inzwischen auch für die K95 verfügbar) ist es so, dass man die Schaftkappe in Länge, Höhe und Schränkung und den Schaftrücken in der Höhe verstellen kann, wenn man die entsprechenden verstellbaren Schaftmodule hat. Dabei hilft eine Memory-Funktion die perfekte Einstellung schnell wiederzufinden.

Die Höhe des Schaftrückens passt man sich eigentlich nur ein mal individuell an, sodass man gerade durch das Zielfernrohr schaut, wenn man die Waffe komfortabel im Anschlag hat.

Die Schaftkappe stellt man sich natürlich auf die ideale Länge ein, um gut an den Abzug zu kommen. Hier nehme ich persönlich allerdings regelmäßig Einstellungen vor, denn ich passe mir die Schaftlänge auf meine jeweilige Kleidung an. Wenn ich z.B. eine dicke Winterjacke trage, mache ich mir den Schaft kürzer, als wenn ich im Sommer nur ein dünnes Hemd trage.

Fazit

Mit den Verstellmöglichkeiten, die der Ultimate Schaft bietet, kann man sich die Waffe nicht nur ganz individuell anpassen, sondern es können auch mehrere Personen, z.B. Partnerin oder Jagdfreunde die selbe Waffe nutzen und mit zwei einfachen Handgriffen quasi zur Maßwaffe machen.

Der Mehrpreis lohnt sich vor allem für Jäger, die nicht unbedingt Standardmaße haben oder aber für Leute, die eine Waffe mit mehreren Personen nutzen wollen z.B. für die Schießausbildung in der Jagdschule. 


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