Nach nunmehr zweineinhalb Jahren möchte ich hier meine Erfahrung zu meiner Bergara BA13TD Camo Strata teilen.
Es ist bislang meine einzige Büchse und war daher auch immer mit dabei, wenn ich auf Ansitz, Maisjagd, dem Stand oder Mitte diesen Jahres in Bürs beim Jagdschiessen war.
Mit dem Jagdschein stand damals natürlich die Frage im Raum, welches die erste Büchse sein soll. Und irgendwie hatte mich schon zu dem Zeitpunkt die Idee einer Kipplaufwaffe gepackt. Zugegeben gab es zu dem Zeitpunkt einen kleinen Hype um die Bergara und so stand relativ schnell fest, dass es diese wird. Auch, weil die Konkurrenz von Merkel oder Blaser mindestens das Dreifache kostete.
Das seitdem unveränderte Setup:
Bergara BA 13 TD Strata 50cm Lauf (Kal. .308 Win.), Roedale Hunter 50xk+, DDOptics 2,5-15*50 NFX
Munition / Genauigkeit:
Anfangs mit Geco Zero - mit Streukreisen von knapp über 3cm / 100m -> knapp über 1 moa
Seit Neuestem mit Sako Powerhead Blade 150gr mit Streukreisen von knapp 2cm/100m -> 0,7 moa +/-
Das mag sportlich gesehen eher mager sein, jagdlich passt es, wenn man es mit meiner - mir selbst auferlegten - maximalen Schussentfernung von etwa 150m verbindet.
Für den Ansitz:
Ich mag die super praktische Gesamtlänge von knapp einem Meter mit Dämpfer. Die auch in engeren Kanzeln, bei denen man in drei Richtungen schiessen kann, problemfrei hantieren und sich entsprechend positionieren kann. Gerade in den Kanzeln mit Brett auf Kanzelbreite statt einem Drehstuhl.
Für die Maisjagd:
Das funktionierte erstaunlich gut, lagen doch am Ende 4 Sauen. Ein Patronenhalter am Schaft für 2 Patronen kommt da sehr praktisch, auch wenn ich noch ein weiteres Etui für den Gürtel plane. Der Fokus ist wegen des langsameren Nachladens glaube ich höher, als bei einem Repetierer. Zumindest knallte es beim Nachbarn häufiger und es lag die selbe Anzahl an Sauen. Ein besserer Schütze wird definitiv mehr mit einem Repetierer erlegen können, aber ich bin so sehr zufrieden. Das komplette Setup liegt mir sehr gut und so konnte ich alle Sauen freistehend, ohne Zielstock auf etwa 30-80m sicher erlegen.
Für den Stand 100m & laufenden Keiler:
Das Hauptproblem. Eher untauglich. Lässt man den Dämpfer drauf, dann wandert es je nach Tagestemperatur bei Schuss drei oder 4 spätestens gen oben. Und zwar Zentimeterweise. Besser ist ein günstiger Stand pro Stunde, da man mehr abkühlen lässt als schießt. Ein Kollege hatte neulich die dreifache Zahl Patronen verschossen mit seiner Mauser M12. Wenn man also gerne viel auf dem Stand schießt, dann ist das definitiv die falsche Waffe, ausser man nimmt extrem viel Zeit mit.
Für das Jagdschießen in der Bürser Schlucht:
Lief top. Alle 5 Ziele auf unterschiedliche Entfernungen und Höhen, bewegt und stehend, angestrichen oder aufgelegt. Bronze kam spontan im ersten Anlauf bei meinem ersten jagdlichen Wettkampf raus. Und das in einer wunderschönen Umgebung.
Insgesamt bin ich extrem glücklich mit der Bergara, wünsche mir eigentlich nur einen eleganteren Dämpfer und ein anderes, kürzeres Zielfernrohr, da die Eyebox auf hoher Vergrößerung wirklich nicht gut mit einem nicht verstellbaren Schaft harmoniert.
Zwar juckt es mich jedes Mal, wenn ich eine Merkel K5 in der Hand habe, und vielleicht eines Tages zum Geburtstag... aber bis dahin bleibt die Bergara die einzige hochwildtaugliche Büchse im Haus.
Alles selbst ausgewählt, bezahlt, getestet. Nix gesponsert.