Antonio Zoli Taiga Laserwood
Eine Handspannung und optisch ansprechendes Schaftholz sucht
man bei Büchsen in der unteren und mittleren Preisklasse meist vergebens. Doch
Antonio Zoli hat diese Lücke erkannt und kann mit der Taiga Laserwood ein
ebensolche Büchse seit 2013 auf dem Markt anbieten. Eine Büchse die vor allem
für Jungjäger interessant sein dürfte.
Die Ausstattung
Die Antonio Zoli Taiga Laserwood ist mit allen Komponenten ausgestattet die eine moderne Büchse ausmachen. Als erstes fällt jedoch der Schaft der Büchse ins Auge, welcher an eine Schaftholzklasse erinnert die sonst nur bei premium Waffen zu finden ist. Hier wurde sich eines Tricks bedient der erst bei einer wirklich genauen Betrachtung auffällt. Der Schaft wurde nachträglich mit einem Laser graviert und erhält so die Optik eines hochwertigen Wurzelholzes.
Die bayrische Backe am Hinterschaft und die Tropfnase am Vorderschaft runden den edlen Eindruck ab. Eine Handspannung ist in dieser Preisklasse ebenfalls nicht selbstverständlich und auch hier kann die Waffe punkten. Am Ende des Schlösschen ist eine Drucktaste mit Querrillen welche beim hineindrücken die Schlagfeder spannt. An der Seite des Schlösschens ist eine weitere kleine Tasteangebracht mit der die Waffe wieder entspannt werden kann.
Auch kann die Antonio Zoli Taiga im entspannten Zustand geöffnet werden, wird diese Taste gedrückt. Zur besseren Zugänglichkeit ist hierfür sogar eine Aussparung am Schaft vorhanden. Der Schloßgang der Waffe ist sehr weich und das Repetieren ist dank des flachen Öffnungswinkels blitzschnell möglich.
Der 53 cm lange Lauf macht die Waffe mit einer Gesamtlänge von nur 107 cm angenehm kurz und führig. Mit einem Gewicht von ca. 3,4 Kilogramm ist nicht zu Schwer.Der Lauf ist zudem mit einer Fluchtvisierung und einem gut sichtbaren roten Leuchtkorn ausgestattet. Der Abzug bricht trocken bei knapp 650 Gramm und lässt von der Charakteristik her keine Wünsche offen.
Die Munitionszufuhr erfolgt über ein Stahlmagazin mit Kunststoffboden
welches 3 Patronen fast.Zum herausnehmen
des Magazins muss eine Taste im vorderen Bereich des Abzugsbügels gedrückt
werden. Die Antonio Zoli Taiga im Kaliber 8x57IS war mittels EAW-Schwenkmontage mit dem
neuen Meopta R2 2,5-15x56 ausgestattet und wir schossen die Waffe mit dem Evolution
Green von RWS in 139 Grain ein. Ein Streukreis mit 5 Schuss von 3,2 cm stellte
uns auf Anhieb zufrieden. Mit der Superformance von Hornady in 180 Grain wurde
ein Streukreis von 4,8 cm erreicht. Nach dem Einschießen ging es raus in die
Praxis um zu sehen wie sich die Waffe im täglichen Einsatz schlagen würde.
Praxiserfahrungen
Als erstes muss gesagt werden das der Abzug der Antonio Zoli Taiga Laserwood wirklich sehr gelungen ist. Trocken ohne Vorweg bricht dieser so wie es sein soll. Ob für den schnellen Flüchtigen Schuss oder den weiten Schuss, der Abzugbegeistert!
Auch die Handspannung hat sich in der Praxis bewährt. Ein wenig Kraft ist durchaus erforderlich um die Waffe zu spannen noch nach einigem üben ging die Bewegung in Fleisch und Blut über. Ein leises Klick-Geräusch beim Spannen lässt sich nur unterdrücken wenn man gleichzeitig etwas die Entspanntaste drückt. Auch beim Entspannen ist es ratsam die Spanntaste mit dem Baumen zurück gleiten zulassen da diese sonst doch mit einem lauten Klack in die Ausgangsposition zurück schnellt. Alles in allem ist die Handspannung aber gut durchdacht und bedienungsfreundlich, das wichtigste ist jedoch die Waffe ist sicher.
Vor dem Hintergrund das die Antonio Zoli Taiga nur um die 1200 Euro Kostet ist eine Handspannung und ein solcher Abzug sehr vorbildlich! Das Repetieren war dank des weichen Schloßganges angenehm, schnell und ohne Probleme möglich. Über den Gesamten Test wurden alle Patronen zuverlässig ausgeworfen und zugeführt. Wir haben den Kammerstengel noch mit einer großen Gummikugel versehen um einen besseren Griff zu bekommen, da die Kugel am Kammerstengel für unseren Geschmack etwas klein ausfällt. Leider ist der Kammerstengel auch nicht Brüniert und somit anfällig für Flugrost. Eine regelmäßige Pflege war hier Pflicht.
Das Laden und Entladen ist ebenfalls schnell und dank der Option die Kammer auch im entspannten Zustand zu öffnen, auch sicher möglich. Bei dem Magazin gilt es darauf zu achten das es wirklich sicher eingerastet ist, um nicht auf einmal ohne dieses dar zustehen. Der Ölschaft der Antonio Zoli Taiga Laserwood sah auch nach mehreren Einsätzen immer noch aus wie beim ersten Mal, ausgenommen ein kleiner Kratzer der beim übertreten eines Zaunes entstand. Wäre der Schaft in diesem Fall ein ausgesuchter Schaft mit der Schaftholzkategorie 7 gewesen, wäre dieses Missgeschick unverzeihlich und mehr als extrem ärgerlich gewesen.
Erst nach dem Hinweis auf die Lasermaserung fiel dies einem Jagdfreund auf. Weiß man es nicht so ist es schwer den Schaft von einem echten Wurzelholzschaft zu unterscheiden. Die Waffe liegt ausgewogen in der Hand und schwingt gut mit wie wir im Schießkino testen konnten. Der Hinterschaft ist für große Menschen wie mich leider etwas kurz. Eine andere Schaftkappe würde in diesem Fall allerdings schon Abhilfe schaffen.
Mit der Antonio Zoli Taiga Laserwood konnten wir über den gesamten Testzeitraum 11
Rehe erlegen. Das schnelle und flüssige repetieren war grade in doubletten
Situationen von Vorteil und der Abzug macht einfach Spaß.Die kurze Gesamtlänge der Waffe war zudem
auch ideal für enge Hochsitze und Kanzeln. Der Rückstoß viel relativ moderat
aus allerdings hätten wir uns eine Gummischaftkappe für etwas mehr Dämpfung
gewünscht.
Fazit
Als Fazit ist zu sagen das die Waffe von Antonio Zoli hält was sie verspricht und das mit einer Ausstattung die in dieser Preislage ihres gleichen sucht. Von dem Äußeren einmal abgesehen, hat die Taiga Laserwood besonders mit dem Abzug und der Handspannung auf ganzer Linie überzeugt.Ein ruckfreier Schloßgang und ein edles Äußeres tragen zu diesem Ergebnis bei.
Wünschenswert wären ein Brünierter Kammerstengel sowie eine etwas größere Magazinkapazität. Die Verarbeitung war im sehr gut lediglich der Kunstoffmagazinboden zeigte etwas größere Toleranzen. Wir finden das die klassische Büchse perfekt für Jungjäger geeignet ist oder für Jäger die Wert auf Sicherheit legen und lieber nur die Hälfte des Preises bezahlen welchen man für eine premium Waffe mit ähnlicher Ausstattung hinlegen müsste.