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Anschützwaffen sind aus dem Biathlon nicht mehr wegzudenken. Sie sind ein Synonym für Präzision und Praktikabilität. Ob die Kleinkaliber-Büchse 1761 auch für die Jagd taugt, haben wir getestet.
Allgemeine Informationen
Zugegeben, die Modellbezeichnungen von Anschütz sind nicht wirklich eingänglich. Anschütz unterscheidet bei den Jagdbüchsen in Großkaliber, Mediumkaliber, KK/Rimfire und Luftdruck. Die 1761 gehört zu den KK/Rimfire Büchsen und es gibt sie in den Randfeuerkalibern .17HMR, .22 l.r. und .22WMR. Auch bei den Schäften bietet Anschütz eine breite Palette an. Vom klassischen Schaft bis zur MSR Silhouette als Matchrepetierer, gibt es für jeden den passenden Schaft.
Da ich die Büchse hauptsächlich zur Jagd auf Nutria und Füchse einsetzen wollte, entschied ich mich für den Classic Schaft und das Kaliber .17HMR.
Anschütz lässt auch bei den Jagdbüchsen das Know-how aus dem Match-Bereich einfließen. Das macht sich in allen Bauteilen der Waffe bemerkbar. So ist bei der 1761 das Widerlager integriert und sorgt für eine solide Bettung im Schaft. Auch bei der Fertigung der Läufe legt Anschütz viel Wert auf Präzision. Der Kunde kann zwischen vier Lauflängen wählen. Von 54 bis 35 Zentimetern. Bis auf den schweren Matchlauf lassen sich die Läufe auch mit Mündungsgewinden ausstatten.
Der Verschluss
Der Verschluss lässt sich butterweich repetieren, was durch eine Umlenkrolle begünstigt wird, die die benötigte Kraft zum Öffnen und Spannen reduziert. Für Sicherheit sorgen drei Verriegelungswarzen. Durch eine spezielle Beschichtung ist der Verschluss vor Korrosion und Verschleiß geschützt.
Abzug & Sicherung
Beim Abzug kann der Jäger zwischen Druckpunkt oder Direktabzug wählen. Ich habe mich für einen Direktabzug entschieden. Aus mehr als 50 Einzelteilen baut Anschütz hochpräzise Abzüge (vier Varianten verfügbar). Bei der Sicherung handelt es sich um eine Zweistellungssicherung. Da hätte ich mir eine dritte Stellung gewünscht, da es auch keine extra Kammersperre gibt.
Das Set-Up
Als Montagebasis nutzt Anschütz eine Picatinny-Schiene. Zum Glück gibt es für Picatinny-Schienen jede Menge Montagen. So konnte ich ein Kite-Optics Zielfernrohr 2-12x50 mit billigen No-Name Ringen montieren. Das Zielfernrohr ist vielleicht etwas überdimensioniert, aber sowohl Nutria als auch Füchse sind viel in der Dämmerung aktiv und da macht ein solches Glas schon Sinn. Als Munition in .17HMR wähle ich Norma mit dem V-Max Geschoss. Das Edelstahl-Magazin fasst fünf Schuss und lässt sich durch das Betätigen des Lösehebels am Abzugsbügel leicht einsetzen und herausnehmen.
Erster Eindruck
Die Anschütz 1761 schoss mit der Munition schnell sehr präzise und so konnte ich mit fünf Schuss einen 12 Millimeter Streukreis schießen. Leider ist die Nutzung eines Schalldämpfers bei einer Randfeuerpatrone immer noch nur mit Sondergenehmigung erlaubt, weshalb ich die Anschütz ohne führen musste. Denn trotz des kleinen Kalibers und einer Lauflänge von 51 Zentimetern empfand ich den Knall als grenzwertig, um die Waffe ohne Gehörschutz zu schießen. Bei der Nutriajagd im offenen Feld war es nicht so das Problem, aber auf dem Stand sollte definitiv ein Gehörschutz getragen werden.
Auf der Jagd
Bei der Jagd empfand ich das Handling der Anschütz 1761 als sehr angenehm. Das Repetieren ging flüssig und schnell. Es kam zu keinen Klemmern oder Dergleichen. Die sehr gute Präzision zahlt sich besonders bei so kleinen und beweglichen Zielen wie Nutrias aus, die manchmal nur mit dem Kopf aus dem Wasser schauen. Das Kaliber .17HMR ist für die Jagd auf Nutria, Fuchs, Marderhund, Baum- und Steinmarder gut geeignet. Große Waschbären und Dachse sind nur bedingt zu empfehlen. Was allerdings auch sehr gut funktioniert, ist die Bejagung von einzelnen Krähen oder Gänsen.
Fazit
Das Know-How der verlässlichen Olympiabüchse unserer deutschen Biathleten hat sich bewährt! Die Anschütz 1761 ist eine technisch einwandfreie Repetierbüchse, mit einem hohen Maß an Präzision. Sie bietet dem Jäger alles, was eine Kleinkaliberbüchse bieten muss und das in äußerst guter Qualität.
Bei der Nutzung hat mir einzig eine Kammersperre gefehlt. Die Grenzen des Kalibers sollten dem Jäger vor der Nutzung im jagdlichen Alltag klar sein.