Im vorletzten Jahr bin ich, durch Zufall, auf einen sehr warmen Wollpullover gestossen. Eigentlich hatte ich für kalte Winteransitze nach einem warmen Fleecepullover im Netz gesucht, bin hierbei aber in einem Forum auf den von mir hier vorgestellten Wollpullover gestossen.
Der Pullover des österreichischen Bundesheers
Es handelt sich hier um einen ehemaligen Ausrüstungsgegenstand des österreichischen Bundesheers.
Ich will gleich anmerken, dass es den Pullover einmal in der originalen Militärversion (neu und gebraucht) sowie auch in einer nachgebauten Version von MilTec bei den einschlägigen Onlinehändlern gibt.
Ich selbst habe sowohl Original wie auch "Fälschung" und kann bei beiden keine grossen Unterschiede feststellen. Ausser, und das ich für mich sehr wichtig: der Nachbau von MilTec kratzt nicht so stark auf der Haut wie das Original.
Beide Versionen des Alpinpullovers sind zu 100 % aus Wolle gefertigt. Diese ist etwas gröber gestrickt und am Anfang sieht es so aus, als wäre der Pullover durch die grobe Strickung nicht sonderlich warm. Während dem Tragen und spätestens nach der ersten Wäsche (ja, tatsächlich waschmaschinentauglich im Wollprogramm mit Wollwaschmittel) verfilzt die Wolle leicht und es entsteht eine geschlossene Oberfläche.
Erfahrungen
Im Winter (und meiner Meinung nach ist das die einzige Jahreszeit wo man den Pullover gebrauchen kann) trage ich unter dem Pullover T-shirt und Hemd und oben drüber eine Wind-u. Wasserdichte Schicht - meist meinen hier ebenfalls vorgestellten Lodenanorak von Petromax.
Der Pullover ist extrem warm und wenn ich ihn an hatte, habe ich nie gefroren. Was dieser Wollpullover kann, versprechen zwar viele Hersteller für ihre Kunstmaterialien (Fleece, Faserpelz, etc.) aber nur der Alpinpullover kann dieses Versprechen auch halten! Ich habe noch nie einen wärmeren Pullover besessen bzw. getragen. Einmal habe ich den Fehler gemacht und bei -5 Grad und leichtem Schneefall den Pullover (T-shirt und Hemd darunter) unter meinem Lodenanorak (ungefüttert) zur Revierrunden mit meinem Hund getragen. Und was soll ich sagen, ich habe es bereut! Ich bin fast eingegangen vor Hitze unter dem Pullover.
Ich denke durch die natürliche Atmungsaktivität des Lodenanoraks war es noch halbwegs erträglich, unter einer nicht atmungsaktiven Jacke wäre ich wohl "geschmolzen". Seitdem trage ich den Pullover nur noch bei Minusgraden auf dem Ansitz - bei jeglicher Tätigkeit mit Bewegung, ist er mir einfach zu warm!
Der Alpinpullover hat einen hoch schliessenden Kragen welcher mittels Knopfleiste individuell geschlossen werden kann. Somit ist auf dem Ansitz auch ein Schaal unnötig und der komplett geschlossene Kragen geh, falls gewünscht auch noch bis über die Nase. Bei Bedarf kann er auch offen gelassen werden und so wird einem beim Angehen des Hochsitzes auch nicht zu warm bzw. die warme Luft kann am Hals entweichen.
An den beanspruchtesten Stellen ist das Strickgewebe noch durch aufgenähten Baumwollstoff geschützt und verstärkt.
Fazit
Sowohl mein originaler wie auch der nachgebaute Alpinpullover haben nun drei komplette Winter hinter sich und sind noch immer super in Form. Wie oben schon geschrieben, verfilzt die Wolle am Anfang leicht, was aber ein grosser Vorteil ist. Obwohl ich meist eine Kurzwaffe am Gürtel trage und diese schon den einen oder anderen Jagdpullover (Wolle, Fleece, Faserpelz) an dem Bereich beschädigt hat, kann man an beiden Alpinpullovern nichts dergleichen entdecken. Es kann sein, dass der etwas längerer untere Teil des Pullovers durch seine Strickart etwas stabiler ist als meine anderen Pullover es waren, dies ist aber nur eine Mutmassung meinerseits.
Ich habe den Kauf meiner beiden Alpinpullover bisher nicht bereut und kann diese auch jederzeit weiterempfehlen.
Vor ein paar Wochen habe ich durch einen Arbeitskollegen erfahren, dass es den Alpinpullover auch in einer anderen Version mit durchgängigem Reissverschluss auf der Vorderseite gibt. Mir war diese Version bisher nicht bekannt und wäre auch nicht mein Fall da mich die durchgängigen Reissverschlüsse bei Jacken zum drunter ziehen nur nerven. Besagter Kollege hat die Alpinjacke in Besitz und ist damit genauso zufrieden wie ich mit meinen Alpinpullovern.
Preislich liegen die Pullover (Original neu und gebraucht und Nachbau) bei ca. 40 bis 80 Euro - je nach Anbieter.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Ich werde weder von einer Firma, Person oder dergleichen finanziert. Ich schreibe hier meine Beiträge nur über Gegenstände, welche ich selbst bezahlt und auch ausgiebig getestet habe. Ich habe keinen finanziellen oder sonstigen Vorteil durch die Vorstellung einzelner Gegenstände auf dieser Seite.