3HGR – Ein Multifunktionstrageriemen für die Jagdwaffe

Deutscher Jagdblog
7 Min. Lesezeit

Der „Treehugger“, wer kennt den nicht? Bis vor ein paar Wochen wusste ich es nicht. Durch einen Bekannten wurde ich auf einen außergewöhnlichen Gewehrriemen namens 3hgr aufmerksam und um ein paar detaillierte Informationen dazu zu bekommen informierte ich mich auf der Seite des Händlers. Ständig auf der Suche nach neuen praktischen Werkzeugen für die Jagd weckten die Filme mein Interesse. In unseren Revieren stehen auf Grund des teilweise sehr unwegsamen Geländes keinen jagdlichen Einrichtungen. Da kam mir dieser Gewehrriemen mit seinen angeblichen Vorteilen gerade recht.

Nun fragt man sich zu Recht was kann daran besonders sein. Gibt doch schon alles! Rucksackriemen, Lederriemen, Neoprenriemen, und, und, und.

Dieser Riemen aus Finnland ist der für mich bisher vielseitigste Gewehrriemen. Entwickelt wurde er von Jägern, die genauso wie wir unter den verschiedensten Umständen teilweise improvisiert einen präzisen Schuss auf Wild abgeben möchten. Gleichzeitig möchte man die Waffe beim Pirschen oder beim Tragen nicht als Hindernis am Körper herumbaumeln haben. Zu guter Letzt soll die Ausrüstung robust und leicht zu pflegen sein.

Vier wesentlichsten Trage-/Einsatzweisen

  • Traditionelle Trageweise,
  • Rucksacktrageweise,
  • Sicherheitsriemen und
  • Waffenauflage.

Ich hatte den Riemen in den vergangenen Wochen zum Pirschen und auch auf der Nachsuche einsetzen können. Die traditionelle Trageweise versteht sich von selbst und unterscheidet sich bis auf die breite Schulterpolsterung nicht wesentlich von anderen Gewehrriemen. Hier ist also alles beim alten. Die Funktion „Harness“ lässt sich binnen Sekunden so einstellen, dass man die Waffe als Rucksack tragen und somit das Gewicht auf beide Schultern verlagern kann. Dieser Komfort wird allen bewusst, die ihre Waffe über längere Strecken tragen müssen. Das können andere Hersteller vor allem im Bereich Nachsuchenführer und Durchgehschützen schon lange.

Spezielle Funktionen

Die Einstellung als Sicherheitsriemen ist meinem Erachten nach neu und hat den Vorteil, dass sich die Waffe nach dem Fixieren unter der Achsel nicht mehr vom Fleck bewegt. Diese Funktion hat sich beim Nachsuchen und Bewegen im Gelände in geduckter Weise bei mir sehr bewährt. Erstmals knallt einem nicht mehr der Lauf der Waffe auf den Hinterkopf, wenn man unter einem Ast durchkriecht, oder man in gebückter Weise durchs Dickicht kriecht. Man hat die Hände frei und muss keine Angst haben, dass die Waffe irgendwo hin rutscht, während man sich bewegt. Ich kann so meine Hunde führen, Utensilien tragen, oder andere Arbeiten verrichten, die Waffe ist fixiert!

Die Funktion Waffenauflage, ist das wohl praktischste an dem Riemen. An einem Baum befestigt, kann man die Waffe regelrecht einrichten und sich voll und ganz auf das Zielen konzentrieren. Der flexible mittlere Riemen wird in dem Fall einfach um einen Baum gezogen und an der Platte unter dem Vorderschaft befestigt. Das dauert mit etwas Übung nur einen Augenblick und man kann so beim Pirschen auch mal auf größere Distanzen sicher schießen. Besonders im durchschnittenen Gelände habe ich den Riemen schätzen gelernt. Bei der Pirsch auf Muffelwild konnte ich nach Ansprechen des Wildes den Riemen in gedeckter Stellung am Baum fixieren und so bergab auf ein schwaches Lamm auf ca. 120 Schritt sicher zielen und die Kugel fliegen lassen.

Ähnlich einem Tisch auf dem Schießstand kann man die Büchse sicher in die Schulter ziehen und hat das Absehen absolut ruhig auf dem Ziel. Stehend freihändig hätte ich auf diesen Schuss verzichtet. Beim Bergen kam der Riemen dann um den Brustkorb und die Waffe behinderte somit nicht den Aufstieg mit der in Besitz genommenen Beute.

Einfach, beweglich und stabil

Während der Blattzeit hatte ich die Waffe nahe dem vermuteten Einstand an einem schwachen Baum so fixiert, dass sie zwar befestigt, aber ähnlich einer Lafette um den Baum herum beweglich war. Voll abgetarnt konnte ich vom Boden aus blatten und so auch einen Bock erlegen, der mich zügig anwechselte. Ich konnte mich ohne Probleme um den Baum herum bewegen und dabei die Waffe immer schussbereit führen.

Zur Montage des 3hgr kann man sagen, dass es im Falle meiner alten Remington 700 sehr einfach war. Die vorhandenen Riemenbügel werden einfach in die Aufnahmen eingesetzt, wobei beim Vorderschaft für die Zweibeinaufnahme noch eine Mutter installiert werden muss. Das alles ist aber absolut problemlos und zur Not der beigefügten Beschreibung zu entnehmen. Wer kein Zweibein hat kann wohl auch auf eine andere Version des 3hgr zurückgreifen. Für andere Waffenmarken stehen auch andere Riemenbügel zur Verfügung. Für meine kombinierte Waffe habe ich den Riemen einfach „zerlegt“ und ihn an die existierenden Bügel integriert.

Zur Reinigung des Riemens, habe ich denselben einfach demontiert und zusammen mit der Jagdkleidung in der Waschmaschine gereinigt.

Fazit

Alles in allem macht mir der 3hgr große Freude und ich möchte ihn nicht mehr missen. Auf dem Hochsitz allerdings demontiere ich den Riemen, wie die anderen vorher auch, um die Waffe frei führen zu können. Beim reinen Ansitz spielt der Riemen also keinen Vorteil aus. Beim Gang durchs Revier, bei Revierarbeiten bei denen man die Waffe dabei hat und besonders bei der Pirsch ist er ein zuverlässiges Werkzeug für einen präzisen Schuss, den man sonst nur mit Schießstock erreichen kann. Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht euch das Team Deutscher Jagdblog!


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