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Als ich vor 13 Jahren meinen Jagdschein gemacht habe, war ich auf der Suche nach Ausrüstung, die mich möglichst lange begleitet. Nicht das Günstigste, aber auch nicht übertrieben – funktional, solide, langlebig. So bin ich damals auf den Gewehrriemen von Niggeloh gestoßen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht viel darüber, nur dass er gut verarbeitet sein soll und „made in Germany“ ist. Also gekauft – und seitdem hat er meine Waffe getragen. Dreizehn Jahre lang.
Jagdalltag schreibt Geschichten – auch für die Ausrüstung
Der Riemen war von Anfang an mit dabei. In der Anfangszeit bei jeder Revierfahrt, beim Kontrollschießen, auf der ersten Drückjagd, bei meinem allerersten Stück Wild. Später bei zahllosen Ansitzen, Pirschen durch dichte Buchenbestände, bei Regen, Schnee, Sommertagen mit Hitzeflimmern. Ich habe nie besonders auf ihn geachtet – und genau das ist wahrscheinlich das beste Kompliment: Er hat einfach funktioniert.
Er hat meine Waffe auf der Schulter gehalten, ohne zu rutschen. Die Neoprenauflage war angenehm, auch bei schwererer Ausrüstung. Selbst bei schnellen Bewegungen oder beim Übersteigen von Zäunen blieb die Waffe ruhig und sicher getragen. Und obwohl ich ihn regelmäßig belastet habe, hat das Material durchgehalten – keine ausgerissenen Nähte, keine aufgescheuerten Ränder, nichts.
Was bleibt nach 13 Jahren?
Natürlich sieht man ihm die Zeit an. Das Material ist nicht mehr ganz so geschmeidig, die Farben sind etwas verblasst, und an einer Naht beginnt sich jetzt langsam der Stoff zu lösen. Nicht schlagartig, aber deutlich. Er hat seinen Dienst getan – und das mit einer Ruhe und Beständigkeit, wie man sie heute selten findet.
Ich hätte ihn wahrscheinlich noch eine Weile „durchmogeln“ können, aber ich habe mich entschieden, ihn in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Es ist ein komisches Gefühl, weil dieser Riemen in all den Jahren ein Stück Vertrautheit geworden ist. Ein Stück Ausrüstung, das mit Erinnerungen verbunden ist – an jagdliche Erfolge, an leise Momente im Morgengrauen, an gute Gesellschaft und an Stunden allein im Revier.
Schäden am Riemen nach 13 Jahren.


Und jetzt?
Ich habe mir wieder einen Niggeloh bestellt – nicht aus Markentreue oder weil mir jemand dazu geraten hat. Sondern weil ich selbst erlebt habe, wie lange so ein Teil halten kann, wenn es ordentlich gemacht ist. Ich weiß, worauf ich mich einlasse. Und das ist ein gutes Gefühl.
Fazit:
Ein Gewehrriemen ist kein spektakuläres Ausrüstungsteil. Man redet selten über ihn. Aber wenn er versagt, merkt man sofort, wie wichtig er ist. Mein alter Niggeloh hat das nie getan. Er war einfach da, hat getragen, gehalten, gedient – über 13 Jahre hinweg.
Ich glaube, das ist genau das, was gute Ausrüstung ausmacht: Sie funktioniert, ohne dass man sich mit ihr beschäftigen muss.
Und dafür bin ich dankbar.
Weidmannsheil Geartester.